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Aus dem Forum: Politik und Wirtschaft Forum

BGE - Die Lösung all unserer Probleme!

Autor Nachricht
Gelöscht
verfasst am 18.07.2007 um 01:16:08 Uhr

Das "bedingungslose Grundeinkommen" könnte die Lösung all unserer Probleme sein und mich würde interessieren, was Ihr darüber denkt. Ich fasse die Fakten kurz zusammen:

- Jeder Bundesbürger bekommt ab dem 18. Lebensjahr ein Grundeinkommen, das zwischen 800 € und 1500 € liegen soll
- Das Steuersystem wird nur noch auf die sogenannte "Konsumsteuer" (jetzige Mehrwertsteuer) begrenzt. Die Konsumsteuer liegt dann bei 50%
- Jegliche Sozialleistungen fallen durch das BGE weg (Rente, ALG, etc.)
- Jeder hat die Möglichkeit, sich durch Arbeit etwas dazu zu verdienen
- Durch das BGE entstehen ungeahnte Möglichkeiten:
* Eltern haben Zeit für ihre Kinder, wenn sie sie haben wollen
* Jeder hat die Möglichkeit, mehr Risiko einzugehen (z.b. Laden aufmachen, als Musiker leben, etc.)
* Der Arbeitsmarkt wird sich selbst regulieren ("niedere" Arbeiten werden extrem gut bezahlt, etc.)
* Durch die finanzielle Grundsicherung steigt die Bereitschaft zu arbeiten und damit auch das allgemeine Wohlbefinden durch Selbstwertgefühl, etc.
* Aus Einkommensstellen werden endlich wieder Arbeitsstellen

Erfinder dieser Idee ist der Unternehmer Götz Werner, der zugleich Geschäftsführer der dm-Drogeriemarktkette ist. Er begründet seine Idee damit, dass Zwangsarbeit per Grundgesetzt verboten ist, jeder Bürger aber Zwangsarbeit leistet, weil er arbeiten MUSS, um überleben zu können. omit verstößt unser derzeitiges System gegen das eigene Grundgesetzt.

Natürlich ist das Thema zu komplex, um es hier im Detail zu erklären. Ich empfehle für Interessierte aber diesen Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen

Solltet Ihr Fragen zum BGE haben, dürft Ihr mich gerne ansprechen.


Objective
verfasst am 18.07.2007 um 07:24:41 Uhr

Das ist ja vom prinzip her so eine kuriose mischung aus komunismus und kapitalismus. Sowas in der art wurde mal in der DDR getestet. Sowas scheitert am menschen. die meißten würden nicht arbeiten bzw unkonstant(das soll so viel heißen wie nur wenn man lust hat kurzzeitig mehr Geld braucht). Die nähste sache ist auch wenn wer die firmaen besitzt kann er urst druck amchen und brot halt ma 50€ kosten lassen und dann müssen alle arbeiten etc. Ich glaub ma nicht das sichd as system selbst und kontrollorgan verwalten kann. Desweitern wird die wechselwirkung mit demausland mit einbegriffen. sol long


Gelöscht
verfasst am 18.07.2007 um 09:58:56 Uhr

Was Du schreibst sind die Kritikpunkte, die dieser Idee generell vorgeworfen werden. Du übersiehst dabei, dass Menschen nicht nur arbeiten, um Geld zu verdienen. Im Moment ist das so, ja... Aber bei diesem System wäre der Arbeitsmarkt ja ein ganz anderer, weil plötzlich jeder Arbeitnehmer sich zu den Jobs orientiert, die ihn interessieren. Er geht als arbeiten, weil er schlichtweg BOCK auf die Sache hat. Dass er dafür auch Geld bekommt, ist Nebensache.

Hauptvorwurf gegen das BGE ist, dass man nicht davon ausgeht, dass die Harz IV-Empfänger wieder arbeiten gehen würden, wenn sie dann mehr Geld zur Verfügung haben. Erstens haben sie nicht zwingend mehr, denn Harz IV + Wohngeld + Sozialleistungen und sonstige Zuwendungen entspricht ungefähr dem BGE und Zweitens muss man auch analysieren, WARUM ein Großteil der Harz IV-Empfänger auf dem Sofa hockt und einrostet. Weil die Perspektiven fehlen. Weil der Frust steigt und weil sie mehr Geld haben, wenn sie NICHT arbeiten... Somit ist unser System doch vollkommener Murks!


Objective
verfasst am 18.07.2007 um 10:38:23 Uhr

Das Problem dieses Systems ist der Grundgedanke. Die grundversorgung würde nicht mehr gegeben sein weil nicht mehr genügend leute arbeiten würden. Desweiteren aknn nicht jeder dort arbeiten wo er will. Ohne Studium kann ich nunmal kein arzt sein. Außerdem wurde doch schon in der vergangenheit empirisch bewiesen das solche systeme und ihre derivate durch die Menschen selbst zum Scheitern veruteilt sind(siehe komunismus). Desweitern würden es vorkommen das jemand eine wichtige resource beherscht und somit kann er die preise so verändern das alle arbeiten müssen. Dies muss nocht nicht einmal jemand aus dem Land sein(siehe Öl).

Noch mehr Kritik ^^:

Jeder hat die Möglichkeit, sich durch Arbeit etwas dazu zu verdienen

Was ist mit behinderten???


Der Arbeitsmarkt wird sich selbst regulieren ("niedere" Arbeiten werden extrem gut bezahlt, etc.)

Du übersiehst dabei, dass Menschen nicht nur arbeiten, um Geld zu verdienen

????? Wiederspruch????

Außerdem ISt Geld nunmal ein Universelles tauschgut^^


-Raptor-
verfasst am 18.07.2007 um 11:07:59 Uhr

Und vor allem: Die Leute die arbeiten, müssten durch ihre Steuern das BGE der nicht arbeitenden bezahlen (was mmn sehr viel mehr Leute wären als die jetzige Arbeitslosigkeit).
Ich denke Leute die Arbeiten wollen, hätten es im Ausland dann sehr viel besser Chancen, von Unternehmen mal ganz abgesehen, da die "Billigarbeiten" hier dann zu teuer wären.
So ein System kann nur dann funktionieren wenn es global ist, und das ist doch mehr als nur Wunschdenken.

Ich bin zwar keine Experte, aber das System wird in meinen Augen nicht funktionieren können, dafür ist der Mensch einfach nicht gemacht. Außerdem würde es total ausgenutzt werden und alle (zumindest sogenannten) Vorteile negieren.
Das ist einfach nur eine Utopie, nix weiter und vor allem nicht sehr realistisch.


apocalypso
verfasst am 18.07.2007 um 12:12:35 Uhr

Die Idee an und für sich ist nicht schlecht,hab ich Geld bin ich Konsument,verbrauch Güter die wieder hergestellt werden.."müssen",also schaff ich Arbeitsplätze.Allerdings ist die Automatisierung der Arbeit nicht so weit fortgeschritten das sie uns jede Drecksarbeit abnimmt.Nehmen wir als Beispiel ein Fliesband an dem aus arbeitstechnischen Gründen Menschen gebraucht werden im 3 Schichtbetrieb,einen Sommer mit täglich 35 Grad,da ist anzunehmen das der Betrieb aus Arbeitskräftemangel stillgelegt wird.Trotzdem ist das ganze zu überdenken nur von heute auf morgen wird`s nicht funktionieren.


DanielausOttendorf
verfasst am 18.07.2007 um 12:41:39 Uhr

wenn jeder machen kann was er will und dafür geld kriegt ist eine art anarchismus im berufsleben oder?

das hat man ja auch in der arabischen emirade jeder dort geborene bekommt geld vom staat


Pascha
verfasst am 27.07.2007 um 15:54:55 Uhr

Also mein Standpunkt ist folgender:

Ich finde diese Idee nicht wirklich gut, weil ich finde man sollte arbeiten um Geld zu bekommen. Auf längerer Sicht wird diese Idee nicht laufen, da eine gesunde Wirtschaft, ein Beschäftigungsniveau braucht um Fortschritte zu machen,sich technologisch und wirtschaftlich weiterzuentwickeln.

Das Grundeinkommen würde bei vielen dafür Sorgen das sie nichts mehr arbeiten weil es ihnen langen wird. Kleine Wohnung, was zu essen etc. Natürlich sichert es einem auch etwas das man dann mehr arbeitet etc. Aber die Punkte wiedersprechen sich einfach.
Man hat ein Grundeinkommen und man kann angeblich nun mehr Risiko eingehen.

dazu ein kleines Beispiel:

Man hat das Grundeinkommen und macht einen Laden auf schön und gut.
Jetzt sagen wir mal, der Laden läuft nicht gut, was dann? Klar man hat das Grundeinkommen, aber das wird nie langen um Miete der eigenen Wohnung+des Ladens, Nebenkosten etc. zu zahlen.Dann noch die Waren usw. Also kann es passieren das man das Unternehmerwagniss dadurch auch unterschätzt. Natürlich klappt es bei anderen vielleicht auch, aber es ist nicht wirklich sicher!

Desweiteren, viele Arbeitslose (nicht alle!) haben irgendwelche anderen Probleme. Zum Beispiel das Geld verzocken etc. meinst du etwa das jemand der mehr Geld bekommt nun motiviert ist zu arbeiten?
Wenn er arbeiten würde, würde er es merken wie es ist Geld zu verdienen.

Also ich persönlich bin dagegen und eher auf die Unterstützung der sogenannten negativen Einkommenssteuer (für mehr Infos, einfach danach Suchen oder nach Peter Bofinger (einer der fünf Wirtschaftsweisen, der diese Idee hat) ist auch indirekt ein Grundeinkommen, aber eher eine subventionierung für gering Verdiener )

hier ein kleiner Aussschnitt:
''Bofinger präsentiert eine negative Einkommenssteuer für Geringverdiener, angelehnt an Vorbilder in den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Die Idee: Für solche Arbeitnehmer, die für sehr geringen Lohn und mindestens 30 Stunden in der Woche arbeiten, soll ein abgabefreies Grundeinkommen eingeführt werden. Es soll für Ledige bei 750 Euro im Monat liegen, für Verheiratete bei 1300 Euro. Wer einen solchen Job hat, soll zwar weiterhin Beiträge zu den Sozialversicherungen zahlen, bekommt dieses Geld aber vom Staat zurück. Er verdient also brutto für netto''


Wie gesagt ist meine Meinung :) Jeder hat eine andere, wäre ja schlimm wenn jeder die selbe hätte ;)